Gastvortrag von Dr. phil. Assem Hefny “Der Islam und die offene Gesellschaft” auf dem PDV Parteitag

Dr. phil., Assem Hefny studierte Germanistik, Islamwissenschaft und Arabistik an der Azhar Universität in Kairo. 2010 promovierte er am Orientalischen Institut der Universität Leipzig. Seit 2012 ist er Akademischer Rat am Centrum für Nah- und Mitteloststudien und lehrt in der Arabistik sowie in der Islamwissenschaft. Die Partei der Vernunft hat Assem Hefny im Vorfeld ihre eigenen Positionen sowie einige Fragen übermittelt und ihn gebeten seine Sichtweise hierzu zu erläutern.

PDV-Positionen zum Vortrag:

1. Für uns ist die oberste Maxime die Freiheit von Zwang. „Das einzig wahre Menschenrecht ist das Recht, in Ruhe gelassen zu werden – von jedem, den man nicht eingeladen hat oder den man nicht willkommen heißt.“ Roland Baader
2. Wir wollen einen säkulären Staat. Religion ist Privatsache. Es sollte keinen konfessionellen Religionsunterricht auf Staatskosten in öffentlichen Schulen geben. Gleichwohl sollten Kinder dort alle relevanten Religionen kennenlernen. Es sollte also auch keine staatliche Unterstützung für irgendwelche Religionsgemeinschaften geben.
3. Die sexuelle Verstümmelung von Kindern, Sex und Verheiratung mit Kindern lehnen wir ab, ebenso die Unterdrückung der Frau.
4. Wir fordern von allen Religionen den Respekt vor Andersgläubigen.
5. Dagegen ist es jedem freigestellt, wie er sich kleidet. Er kann jedoch nicht überall Akzeptanz erwarten. Jedoch kann ein Arbeitgeber eine betriebliche Kleiderordnung vorschreiben.

Fragen:
1. Muss man den Islam eher als eine politische Ideologie denn als eine Religion betrachten?
2. Findet in Deutschland eine schleichende Islamisierung statt?
3. Welche unserer Forderungen kann der Islam erfüllen, welche nicht? Wie könnte sich der Islam in eine freiheitliche Gesellschaft fügen, in der gegenseitiger Respekt herrscht?
4. Braucht der Islam eine Reformation?
5. Gibt es akzeptable und abzulehnende Strömungen?
6. Wie könnte Deutschland besser mit dem Islam umgehen? Wird unsere Toleranz ausgenutzt?
7. Was ist legitimerweise vom Islam zu fordern für ein toleranteres Miteinander?
8. Wie kann der drohende Clash of Cultures noch verhindert werden?