Position der Partei der Vernunft zum Thema Bildung und Wissenschaft

Wir stehen als libertäre Partei für eine staatsunabhängige und indoktrinationsfreie Bildung und Wissenschaft. Daher bevorzugen wir als Zwischenschritt hin zu einer komplett freien Bildung eine sogenannte Bildungspflicht (wie es die meisten unserer Nachbarländer schon seit längerem machen) gegenüber der Schulpflicht. Das (faktisch) staatliche Bildungsmonopol lehnen wir strikt ab. Berufspolitiker und Verwaltungsbeamte sind diejenigen Personen, die, per Definition, am schlechtesten wissen, was die Anforderungen in der Wirtschaft sind. Auch können sie nicht für jedes Kind einheitlich festlegen, wie es am besten zu lernen hat. Nicht zuletzt hat die Geschichte uns gelehrt, dass der Staat kein neutraler Spieler in der Bildung ist.

“Bildung ist von so großer Bedeutung, dass sie keinem politischen Einfluss unterliegen darf”

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Erziehung

Erziehung ist allein Elternsache. Der Staat hat sich vollständig herauszuhalten. Er darf einzelne Kinderbetreuungsmöglichkeiten weder vorschreiben noch (mit Steuergeldern) fördern. Die staatliche Schule dient allein der Bildung; Erziehungsinhalte, wie z.B. Sexualerziehung, haben draußen zu bleiben.

Wissenschaft und Forschung

Wissenschaft und Forschung müssen staatsfrei sein. Der Staat fördert bei uns mit Steuergeldern Gender- u.ä. Forschungen und fördert mit Milliarden gezielt Wissenschaftler, die (z.B. in der Gender-Forschung, der Klima-Frage, bei Impfungen usw.) Ergebnisse präsentieren, die den Anschein von (staatlicher) Neutralität haben, aber bestimmten Lobby-Gruppen dienen. Andere Länder (z.B. USA) zeigen, dass private Forschung der staatlichen in nichts nachsteht. Ganz im Gegenteil: Auch hier lehrt uns die Geschichte, dass Wissenschaft und Forschung immer da versagen, wo sie zum Spielball der Politik werden (Beispiel Rassen-Theorie).

Bildungspolitik

Wo verschiedene Menschen sind, existieren verschiedene Überzeugungen von Bildung und Erziehung – und das wird immer so bleiben, so lange es Menschen gibt. Der eine möchte sein Kind christlich erziehen, der andere weltanschaulich neutral, ein Dritter will seinem Kind die Familie als Wert nahebringen, ein anderer Offenheit für LSBTTI, wenige mögen vom G8 überzeugt sein, andere hingegen von der Gesamtschule, einer schwärmt für Waldorf-Pädagogik, ein anderer für Maria de Montessori usw. Wenn der Staat aber vorgibt, was „richtig“ zu sein hat, ist das, als sperre man alle in einen Bus und ließe sie dann streiten, in welche Richtung dieser Bus zu fahren hätte – allerdings nur für die Dauer einer Legislaturperiode; danach ginge der Streit erneut los.

Hinzu kommt, dass es keinen Königsweg gibt, der für alle „richtig“ ist. Während einige Schüler im G8 trefflich zurecht kommen, ist dieses System für viele Kinder ungeeignet. Einige Kinder kommen nur mit Montessori-Pädagogik zurecht, während man sich für manche Jungen eine spezielle Schule mit viel Sport vor dem Unterricht und ohne Schönschreibnoten wünschen, anstatt sie als ADHS-Krank zu Pathologisieren und sogar mit Medikamenten für das bestehende Schulsystem gefügig zu machen. Bei uns werden aber alle über einen staatlichen „Einheits-Schul-Kamm“ geschoren, weil Verwaltungsbeamte und Berufspolitiker entschieden haben, was „richtig“ zu sein hat. Allerdings nur für die anderen, sie selbst schicken ihre Kinder gerne auf andere Schulen. So wurde z.B. in Bayern das G8 eingeführt, weil eine Ministerin Hohlmeier, die selber nicht vom Fach war und ihre Kinder auf eine Waldorfschule schickte, entschieden hatte, dass das G8 „gut und richtig“ für die Kinder der anderen zu sein hat.

Wäre das Leben nicht viel freier und vor allem die Gesellschaft bedeutend friedlicher und konfliktfreier, wenn jeder selbst bestimmen dürfte, in welche Richtung er führe, sprich wie er sein Kind erziehen und bilden möchte und wir kein für alle einheitliches staatliches Schulsystem (faktisch ein Bildungs-Monopol) hätten?

Außerdem ist der Staat kein neutraler Spieler bei Bildung und Erziehung. Hat nicht der Staat im letzten Jahrhundert gerade Schulen und Krippen trefflich ausgenutzt, um das Gift von Nationalsozialismus und Kommunismus in die Köpfe der Kleinsten zu impfen? Und heute ist Gender und Sexualerziehung (schon im Kindergarten) Trumpf. Man kann die Gender-Lehre glauben oder nicht, aber keinesfalls sind Berufspolitiker und Beamte kompetent, zu bestimmen, dass sie „erwiesen“ und damit für alle verbindlich zu lehren ist; sie ist nun einmal nur eine von vielen wissenschaftlichen Meinungen.

So verwundert es auch wenig, dass den Schülern heute beigebracht wird:

  • die EU sei der Garant der Demokratie, obwohl gerade das Gegenteil der Fall ist (die Demokratie in Europa bestand lange vorher und die EU-Organisation ist zutiefst undemokratisch)
  • dass der Staat sich verschulden müsse, um die Wirtschaft „anzukurbeln“ (anstatt zu lehren, dass Verschuldung nichts anderes als eine Umverteilung der Zinsen (z.Zt. in D. allein € 30 Mrd./Jahr) von den Steuerzahlern zu den Banken ist (Arm->Reich))
  • dass man eine Zentralbank brauche (obwohl es doch gerade sie ist, die die Sparer durch Geldproduktion und lobbyorientierte Zinsfestsetzung, damit durch Inflation, enteignet)
  • dass die Parteien eine unverzichtbare Rolle in der politischen Willensbildung trügen (nicht aber, dass deren Monopol auf Politik, das sie heute haben, von den Verfassern des GG gar nicht gewollt gewesen war und auch nicht, dass sie sich pro Jahr ca. 150 Mio. €uro aus Steuergeldern genehmigen)

Natürlich kann man theoretisch sein Kind auf eine Privatschule schicken, aber an den staatlichen Lehrplan ist man in jeder staatlich anerkannten Schule gebunden und Home-Schooling ist streng verboten und mit hohen Geldbußen bis hin zum Kindesentzug bewehrt, selbst wenn die Kinder dort mehr lernen als in der staatlichen Schule. Hinzu kommt, dass man sich eine Privatschule auch erst einmal leisten können muss, denn letztendlich bezahlt man dann zwei Schulen: die private über das Schulgeld und die staatliche über die Steuern (auch wenn man sie nicht nutzt).

Würden wir uns die steuerfinanzierten staatlichen Schulen und die Kultusverwaltung sparen (Schüler an staatlichen Schulen kosten dem Steuerzahler laut Statistischem Bundesamt 2014 im Schnitt 6.700€ pro Jahr), könnten sich die meisten in einem Schulwettbewerb private Schulen leisten, und den wenigen, die das nicht könnten, würde eine soziale Fürsorge mit z.B. Bildungsgutscheinen helfen.

Kämpfen wir doch für eine freie und friedliche Gesellschaft ohne staatliches Schulsystem und ohne staatliche Bildungspläne, in der jeder die Bildung und Erziehung wählen kann, die er für richtig hält und die zu seinem Kind passt. Das schließt übrigens nicht aus, dass Eltern ihr Kind an eine Schule schicken können, wenn sie es für richtig halten! Ein Vorwurf, der uns oft begegnet, lautet: “Wenn es keinen Schulzwang gäbe, würde keiner mehr seine Kinder zur Schule schicken.” Seitdem im Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 viele Eltern zum unfreiwilligen Homeschooling verdonnert wurden, hat sich dieser Vorwurf aber von allein erledigt. Tatsächlich sind viele Eltern froh, dass ihre Kinder in eine Schule gehen – aber es sollte eben kein Zwang sein!

Unsere Forderungen in der Bildungspolitik

Als realistische Übergangslösung hin zu wirklich freier Bildung: Bildungspflicht (wie es sie z.B. in Österreich, Schweiz, Dänemark, Frankreich, USA und Australien gibt) statt Schulpflicht (welche Hitler mit dem Reichsschulpflichtgesetz am 6. Juli 1938 einführte, um Kinder durch die staatliche Kontrolle unterrichten und indoktrinieren zu lassen) für 6-16 Jährige.

  • Umsetzung des Art 26.3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, welcher den Eltern das vorrangige Recht einräumt, die Bildung zu wählen, die ihren Kindern zugute kommt.
  • Lediglich regelmäßige (z.B. jährliche) zentrale Prüfungen in den Hauptfächern (ab 10 Jahre), um den Lernerfolg der verschiedenen Bildungsmodelle zu überprüfen.
  • Die Angebote von Homeschooling, Privatschulen und anderen Modellen müssen ohne weitere staatliche Auflagen in Anspruch genommen werden können.
  • Nur Bildung gehört in die staatliche Schule, keine Erziehung. Sexualerziehung gehört nicht in die staatliche Schule (Humananatomie und -physiologie als biologisches Thema jedoch schon); dies ist ein Erziehungsthema, zu dem jeder andere Auffassungen hat (und haben darf).
  • Abschaffung des Artikel 7 Abs. 3, welcher den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen den Status als ordentliches Lehrfach einräumt. Religionsunterricht darf an staatlichen Schulen nur noch als freiwilliges Fach unterrichtet werden; selbiges gilt für die Ersatzunterrichte wie Ethik. Staatlichen Religionsunterricht (wie etwa LER in Berlin Brandenburg) oder ohne staatsrechtliche Verpflichtung steuerfinanzierter Religionsunterricht (wie den islamischen Religionsunterricht in einigen Bundesländern) darf es nicht geben.
  • Nein zum Bildungsplan in Baden-Württemberg und ähnlichen Bestrebungen der Umerziehung. Berufspolitiker und Verwaltungsbeamte sind diejenigen, die per definitionem an wenigsten wissen, was ein Schüler gelernt haben muss, um seinen Beruf ausfüllen zu können. Schulbildung darf nicht Spielball von Politik und Interessengruppen sein, die die ihnen genehmen Inhalte vorgeben.
  • Bedürftige sollen, um sich den Unterricht für Homeschooling und Privatschulen leisten zu können, Bildungsgutscheine erhalten.